Globalität Interkultureller Verständigung: Plurale Identitäten, kulturelle Differenzen und das Bild vom Anderen

Kommunikation ist global. Dieser Allgemeinplatz wird weitestgehend unhinterfragt akzeptiert. Lässt sich diese Feststellung aber auch auf Kultur übertragen? Erzeugt die globale Kommunikation auch eine globale Kultur? Dieser Fragestellung widmen sich die Autoren der aktuellen Ausgabe von Interculture Journal auf unterschiedliche Weise.
Annette Rein argumentiert in ihrem Beitrag „Menschenrechte und vielfarbige Welten“ anhand des Konzepts „plurale Identitäten“, dass die weltweite Durchsetzung der Menschenrechte entscheidend davon abhängt, inwieweit Menschen in der Lage und auch Willens sind, Alternativen in der Wahrnehmung und Interpretationen von Vorgängen in der alltäglichen Lebenspraxis zu erkennen. Dies inter- und transkulturell zu kommunizieren, ist nach Reins Auffassung eine der großen Aufgaben bei der globalen Umsetzung und der gegenseitigen Anerkennung von Menschenrechten.
Hans-Georg Ziebertz und Markus Herbert setzen sich in ihrem Beitrag „Plurale Identität und interkulturelle Kommunikation“ mit der Frage auseinander, wie ein Individuum trotz zahlreicher Einflüsse und Veränderungen im Leben „dieselbe“ bleibt. Sie argumentieren, dass gerade die Erfahrung interkultureller Differenz ein besonderes Moment der Vergewisserung von Identität sein kann.
Abdelaziz Bouchara diskutiert in dem englischsprachigen Beitrag „Globalization: Ideology, global English and cultural difference“ die Frage, welchen Einfluss Globalisierung in Bezug auf unsere Identität einnimmt und welche Rolle die globale Sprache Englisch in diesem Prozess spielt.
Der letzte Beitrag von Elias Jammal beschäftigt sich mit dem „Bild des Anderen“ anhand der konkreten Fragestellung, inwieweit „interkulturelle Ratgeber“ zum Orient dem sogenannten „Karl-May Effekt“ unterliegen. Nach Auffassung von Jammal sind die von ihm betrachteten Ratgeber u.a. gekennzeichnet durch „absolute Differenz, misslungene Kulturalisierung, phantasievolle Erdichtung“. Hierdurch vermitteln sie ein für die globale Verständigung falsches Bild vom Orient.
http://www.interculture-journal.com/download/issues/2009_07.pdf

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