Thérapie Sociale

Die Gesellschaft verändert sich rasch. Sie ist viel komplexer als früher. Die Veränderungen lösen bzw. verstärken Ängste in der Bevölkerung. Das Verhältnis zu Autoritäten verändert sich; frühere Autoritäten werden in Frage gestellt. Die bisherigen Lösungsstrategien der Institutionen funktionieren nicht und die Institutionen sind nicht in der Lage, die Aufgaben in der heutigen Gesellschaft zu bewältigen. Diese vorherrschende Situation bringt Unsicherheiten, Ängste, Einsamkeit und Ohnmacht in die Gesellschaft. Letztendlich führt sie zu Feindseligkeit, gegenseitiger Entwertung und zu Gewalt. Der französische Soziologe und Therapeut Charles Rojzman spricht dann von einer kranken Gesellschaft. Um den Vorurteilen und der Gewalt etwas entgegen zu setzen entwickelte er in den 90er Jahre die sogenannte Thérapie Sociale, die er erst in verschiedenen Städten in Frankreich und in den Vorstädten von Paris benutzte. Das Konzept wird heute in Polen, Rußland, Italien, USA und Deutschland angewandt.
Themen, mit denen sich die Thérapie Sociale beschäftigt, sind Vorurteile, Ausländerfeind lichkeit, Rassismus, Gewalt, Arbeitslosigkeit und Demokratiedefizit.

Es gibt zwei verschiedene Anwendungsformen der Thérapie Sociale:
1. Fortbildung von MitarbeiterInnen der Institutionen (Schule, Polizei, Arbeitsamt, Sozialamt, Stadtverwaltung, Wohnungsbaugenossen schaft, Kirche, Jugendamt etc.). Die Fortbildungen sind Angebote für öffentliche Institutionen, die ihre Beziehung zur Bevölkerung verbessern, zu ihren KundInnen verbessern und neue Ideen für ihre tägliche Arbeit erfahren wollen. Dabei geht es sowohl um eine Stärkung der Interkulturellen Kompetenzen wie die Verbesserung demokratischer Strukturen. Mit Werkzeugen der Thérapie Sociale werden die Teilnehmenden für ihre Arbeit weiter qualifiziert.
2. Projektgruppen in Kommunen und Institutionen (Pilotgruppe, Zeugengruppe, Kooperationsgruppe). Das Konzept der Thérapie Sociale mit Projektgruppen ist für Städte und Gemeinden geeignet, in welchen sich das Zusammen leben konfliktreich gestaltet, es zu Vorbehalten zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen und/oder Gewalt kommt; z. B. in sozialen Brennpunkten; bei Konflikten zwischen Türken, Rußlanddeutschen und Deutschen, usw. Je nach vor herrschender Situation können verschiedene Schwerpunkte als Ziel der Anwendung der Thérapie Sociale gelegt werden.

Ziel der Thérapie Sociale ist es, Zusammenleben und -arbeiten durch die Überwindung von Vorurteilen und Rassismus, Integration und Demokratieförderung zu ermöglichen. Gleichzeitig soll die Bildung gesünderer Strukturen gefördert werden.
http://www.konfliktbearbeitung.net/wiki/index.php5?title=Thérapie_Sociale

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