Interkulturalität als Gegenstand in Lehre, Training, Coaching und Consulting

In unserer aktuellen Ausgabe setzen sich die Autoren aus verschiedenen Perspektiven mit der Frage auseinander, welche Rolle und zugleich welche Bedeutung Interkulturalität als Gegenstand in Lehr-, Trainings-, Coaching- und Consultingszenarien spielt.

Der erste Beitrag von Sofie Olbers beschäftigt sich zunächst grundlegend mit dem Problem, welche Rolle Kultur für die Herausbildung interkultureller Kompetenz spielt. Aus einer anthropologischen Perspektive präsentiert sie verschiedene Ansätze, Kultur zu definieren, Kultur zu unterscheiden und zu beschreiben. Diese überprüft sie hinsichtlich ihrer Relevanz für interkulturelle Weiterbildungsmaßnahmen.

Joachim Willems vergleicht in seinem Beitrag aus einer päda- gogischen Perspektive interkulturelles und interreligiöses Lernen in der Schule. In der geführten Analyse identifiziert er sowohl notwendige Bezüge als auch notwendige Unterscheidungen, die den beiden Lernformen zugrunde liegen müssen.

Ebenfalls auf den Lernraum Schule fokussierend, setzt sich der Beitrag von Karina Schlingensiepen, Kati Trempler und Tobias Ringeisen mit der Frage auseinander, wie ein geeigneter Fragebogen für Lehrer für die Erfassung von kulturellen Unterschieden unter Zuhilfenahme von Hofstedes Dimensionsmodell abgebildet werden kann.

Daniel H. Scheible geht auf Basis der empirischen Untersuchung eines Trainingsprogramms für Fach- und Führungskräfte der Frage nach, in wieweit interkulturelle Trainings tatsächlich in der Lage sind, interkulturelle Kompetenz bei den trainierten Mitarbeitern zu fördern.

Margret Steixner plädiert in ihrem Beitrag für eine Integration des interkulturellen Coachings in andere Bereiche des Coachings. Basierend auf einer Coaching-Fallstudie entwickelt die Autorin einen hilfreichen Fragenkatalog für das interkulturelle Coaching.

Anhand einer Analyse aktueller „China-Knigge“ für deutsche Manager betrachtet Michael Poerner in seinem Beitrag das darin vermittelte Chinabild. Er geht dabei der Frage nach, ob es sich bei den Ratgebern tatsächlich um fachlich fundierte Darstellungen handelt oder ob sie sich vielmehr an den üblichen, im Laufe der Geschichte tradierten, undifferenzierten Wahrnehmungsmustern orientieren.

Susanne Wiegner und Stefanie Rathje analysieren in ihrer empirischen Studie den deutschsprachigen interkulturellen Consultingmarkt. Ausgehend von klassischen Consulting- Definitionen weisen sie bei den analysierten Angeboten und Anbietern im Bereich des interkulturellen Consulting eine große Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit nach.

Zusätzlich zu den Artikeln der neuen Ausgabe berichtet Jürgen Bolten in der Rubrik „Rezensionen und Berichte aus Forschung und Praxis“ kurz über die Konzeption der interkulturellen Videocast-Serie „Miteinander“, die soeben mit einem Trainingsfilm zum Thema „Interkulturalität“ an den Start gegangen ist. Kornelia Konczal rezenziert das Buch: „Querdenker, Vermittler, Grenzüberschreiter. Beiträge zur deutschen und polnischen Literatur- und Kulturgeschichte“ von Marek Zybura und Matthias Mahn rezensiert die Toolbox: „Kooperationskompetenz“ von Stefanie Rathje.
PDF-Dokument
http://www.interculture-journal.com/download/issues/2009_09.pdf

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