Aktuelle Beiträge zur Interkulturellen Kompetenzforschung

Die aktuelle Ausgabe des Interculture Journal ist dem Thema „Interkulturelle Kompetenz“ gewidmet. Das mag verwunder angesichts der Vielzahl und Vielfalt an entsprechenden Beiträgen, die in den vergangenen Jahren publiziert worden sind.
Die ersten beiden Artikel der Sonderausgabe liefern neue Anstöße zum theoretischen Modell „interkulturelle Kompetenz“. Petra Vogler erweitert in Ihrem Beitrag: „Imaginationsreflexivität
als Aspekt interkultureller Kompetenz – das Stiefkind interkultureller Kompetenzdiskussionen“ das interkulturelle Prozessmodell von Jürgen Bolten um den Aspekt der Imaginationsreflexivität. Hauptanliegen des Beitrags ist es, die große Einflussmacht und -kraft, die der Imagination im Kontext
interkultureller und verstärkt auch virtueller Interaktion inne wohnt, herauszuarbeiten.
Ulf Over und Malte Mienert stellen in ihrem Beitrag: „Dimensionen Interkultureller Kompetenz“ die Ergebnisse einer Interviewstudie vor, die sie mit Lehrkräften an Schulen durchgeführt haben. Darin beschreiben sie sechs Dimensionen interkultureller Kompetenz, die die Grundlage für das Förder-
Assessment-Center für interkulturelle Kompetenz (FACIL) bilden.
Der dritte Beitrag von Daniela Gröschke: „Gruppenkompetenz in interkulturellen Situationen” geht der Frage nach, was Gruppen in interkulturellen Situationen handlungsfähig und
erfolgreich macht. Hierzu entwickelt sie ein auf sozialkognitiven Theorien basierendes Modell interkultureller Gruppenkompetenz. 
Die letzten beiden Beiträge beschäftigen sich mit Vermittlungsstrategien interkultureller Kompetenz.
Verna Behrnd plädiert in ihrem Beitrag: „Interkulturelle Kompetenz durch didaktisches und erfahrungsbasiertes Training an der Universität“ für eine Kombination aus didaktischen und erfahrungsbasierten Trainings zur Ausbildung interkultureller Kompetenz an Hochschulen.
Judith Mader und Rudi Camerer argumentieren in ihrem Artikel: „International English and the Training of Intercultural Communicative Competence“ für eine stärkere Verwendung von Übungsformen, die interkulturell angemessene Diskursstrategien in der Fremdsprache vermitteln in Gegensatz zu vorwiegend kognitiven und persönlichkeitsbezogenen Formen der Entwicklung interkultureller Kompetenz.
Ergänzt wird diese Ausgabe mit Rezensionen der Bücher „Interkulturelles Lernen / Interkulturelles Training“ von Klaus Götz (Hrsg.), „Kultur, Kollektiv, Nation“ von Klaus P. Hansen“, „Interkulturelle Kompetenz in Schule und Weiterbildung“ von Tobias Ringeisen, Petra Buchwald und Christine Schwarzer (Hrsg.) und „Pluralismus und Zivilgesellschaft – „Interkulturelle Pädagogik in modernen Einwanderungsgesellschaften – Kanada, Frankreich, Deutschland“ von Ghodsi Hejazi.

Die Herausgeber bedanken sich an dieser Stelle bei allen Autorinnen und Autoren und freuen sich auf zahlreiche weitere Beiträge für zukünftige Ausgaben von interculture journal.
Stefanie Rathje (Berlin) und Jürgen Bolten (Jena) im Dezember 2010

PDF-Dokument
http://www.interculture-journal.com/download/issues/2010_12.pdf

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