Europa – Interkultureller Blog des DFJW https://bloginterculturel.ofaj.org/de Interkulturelle Ausbildung, Sprache und neue Medien Wed, 29 Jul 2020 11:42:07 +0000 de-DE hourly 1 Wir werden vieles neu denken müssen https://bloginterculturel.ofaj.org/de/wir-werden-vieles-neu-denken-mussen/ Wed, 29 Jul 2020 11:42:07 +0000 https://bloginterculturel.ofaj.org/fr/?p=4982 Weiterlesen ]]> JUGENDVERBÄNDE WÜNSCHEN SICH STARKES EUROPA

Jochen Rummenhöller ist stellvertretender Vorsitzender von IJAB und beim Deutschen Bundesjugendring Leiter des Referats für Internationale und Europäische Jugendpolitik. Ein großer Teil der jungen Menschen, die an Jugendaustauschen teilnehmen, kommt über die Jugendverbände. Grund genug einmal nachzufragen, wie man dort das Krisenjahr 2020 erlebt.

https://ijab.de/themen/coronavirus/beitraege-zum-coronavirus/wir-werden-vieles-neu-denken-muessen

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Geschichte und Geschichtsbilder https://bloginterculturel.ofaj.org/de/geschichte-und-geschichtsbilder/ Wed, 25 Mar 2020 18:03:20 +0000 https://bloginterculturel.ofaj.org/fr/?p=4891 Weiterlesen ]]> Der Erste und Zweite Weltkrieg im internationalen Vergleich

Die hessische Landeszentrale für politische Bildung versammelt in der 2016 erschienen Ausgabe 57 der Reihe „POLIS. Analyse – Meinungen – Debatten“ neun verschiedene Beiträge zu „Geschichte und Geschichtsbilder. Der Erste und Zweite Weltkrieg im internationalen Vergleich“, die auf eine Veranstaltung aus dem Jahr 2015 zurückgehen.

Ausdrücklich geht es den Herausgeber*innen, Monika Hölscher, Viola Krause und Thomas Lutz, darum, unterschiedliche Perspektiven und Bewertungen aus verschiedenen Ländern (auch „kontinentübergreifend“) zusammenzustellen. Die Beiträge lassen sich in drei Themenblöcke einteilen. Auf die historische Bewertung der beiden Weltkriege folgen mehrere Beiträge zu den Weltkriegen in der historisch-politischen Bildung sowie zwei Beiträge zu außereuropäischen Kontexte des Zweiten Weltkriegs.

HISTORISCHE BEWERTUNG DER BEIDEN WELTKRIEGE

Im ersten Beitrag fragt Wolfgang Kruse nach dem inneren Zusammenhang der beiden Weltkriege und dem Sinn einer zusammenhängenden Betrachtungsweise. Obwohl die Verantwortungs- oder Schuldfrage hinsichtlich des Ersten Weltkriegs bis heute nicht eindeutig von den Historiker*innen beantwortet worden sei, misst Kruse den Herrschaftsbestrebungen Deutschlands eine entscheidende Rolle zu, die damit auch die Ursachen beider Kriege verknüpft und damit das 20. Jahrhundert prägt.

Auch der Begriff des „totalen Kriegs“ wird bereits im Ersten Weltkrieg entwickelt. Das neue Phänomen war dabei die Ideologisierung aller gesellschaftlichen Bereiche, verbunden mit der Entwicklung extremer Zerstörungskräfte, wie sie erst im Kontext des industriellen Imperialismus möglich wurde (worauf Friedrich Engels schon 1887 hinwies). Sowohl der Einsatz von Soldaten als auch von Material erreichte eine bisher nie dagewesene und kaum denkbare Dimension. Die reale Kriegsführung wurde von einem ebenso intensiven Propagandakrieg begleitet, extreme Feindbilder sollten die gesamte Bevölkerung auf einen unbedingten Siegeswillen verpflichten.

Kruse folgt zunächst der Bewertung Ernst Noltes (1987), nach der die Zeit der Weltkriege auch als europäischer Bürgerkrieg erfasst werden muss – in Russland, Polen, Spanien, Italien und einer ungezählten Anzahl von Aufständen. Anders als Nolte sieht er die antagonistischen Pole aber nicht zwischen Bolschewismus und Faschismus, sondern zwischen Zivilisation und Barbarei. Der Weg vom Ersten zum Zweiten Weltkrieg war aber nach Kruse nicht schicksalhaft vorgezeichnet oder unausweichlich; in den 1920er Jahren wären in einem wirtschaftlich und kulturell aufstrebenden Europa und einer offenen Entwicklung der Sowjetunion auch andere Perspektiven möglich gewesen. Die ungeheure Entwicklung globaler Wirtschaftszusammenhänge führt anderseits auch von einem noch europäisch geprägten Ersten Weltkrieg zu einem internationalen Zweiten Weltkrieg.

Rainer Pöppinghege erläutert, wie sich Erinnerungskulturen und die durch Denkmäler transportierten Narrative im Zeitverlauf verändert haben und weiter verändern werden.

Ausgehend vom Begriff des „Totalen Kriegs“ zeichnet er die Entwicklung im Verlauf des Ersten Weltkriegs nach, der mit einer tendenziell klassischen Kriegsführung begann und ab 1916 zu einer vollständigen gesellschaftlichen Vereinnahmung und einem umfassenden Ressourceneinsatz überging, so wie es auch schon Kruse beschrieben hatte. Pöppingheges Anliegen ist es, die Unterschiede in der Gedenkkultur der beiden Kriege herauszuarbeiten, die sich in den Denkmälern der verschiedenen Epochen wiederspiegelt. In der Kultur der Denkmäler werde die politische Rezeption nicht nur des Krieges, sondern auch der Herrschaftsbereiche erkennbar; so gibt es im gesamten Gebiet der ehemaligen Sowjetunion kein Denkmal für die russischen Kriegsgefangenen oder für Zwangsarbeiter*innen, weil unter Stalin bereits die Feindberührung als Kollaboration galt. Für Deutschland nennt Pöppinghege den Bezugspunkt „Flucht und Vertreibung“ als zentrales Thema. Er betont die Bedeutung von Straßenschildern als Gedenk- und Mahnmale, wobei deutlich wird, dass gerade hier der Erste Weltkrieg als militärische Heldengeschichte von Feldherren und Schlachten inszeniert wird. Bei der Betrachtung der Narrative um den Zweiten Weltkrieg geht Pöppinghege aber leider nicht über die Straßenschilder und die Zeit um 1970 hinaus. Um dem Anspruch einzulösen, die Veränderung der Narrative im Zeitverlauf aufzuzeigen, wäre auch ein Blick auf die weitere Geschichte, auf lokale Geschichtswerkstätten oder Stolpersteine spannend gewesen.

WELTKRIEGE IN DER HISTORISCH-POLITISCHEN BILDUNG

Im ersten Beitrag des pädagogisch orientierten Teils der Tagungsdokumentation stellt Christiane Charlotte Weber zunächst die heute weitgehend unbekannten Rheinwiesenlager vor, die von den Alliierten nach der Befreiung des Rheinlands 1945 für Kriegsgefangene, aber auch andere Gefangene eingerichtet wurden. Es handelte sich um ca. 20 Gefangenenlagern, die unter schwierigsten Bedingungen für kurze Zeit errichtet wurden und in denen die Lebensbedingungen zu mehreren tausend Todesopfern geführt haben. Dieser Umstand lässt rechte und faschistische Kräfte das Thema aufgreifen und verzerren.

Weber arbeitet die Bedeutung und das Potential der Geschichte der deutschen Gefangenen zum Ende des Zweiten Weltkrieges für den Geschichtsunterricht heraus. Gerade das Ungewohnte könne besondere Reflexionsanregungen bieten, die Auseinandersetzung mit aktuellen rechten Rezeptionen böte einen aktuellen Bezug und ermögliche die Diskussion über das Entstehen und die Aufladung von Narrativen. Verknüpfen lässt sich dies mit Quellenforschungen und weiteren interdisziplinären Lernsituationen.

Der Mobilisierung der „Heimatfront“ durch populäre Bildmedien im Ersten Weltkrieg widmet sich Ulrich Schnakenberg. Erst im Verlauf des Ersten Weltkrieges wurden neue Wege bei den Bildmedien beschritten, um eine totale Versinnlichung des Kriegs zu erreichen. Neben Plakaten, Postkarten, Fotos und Filmen wurde die Karikatur dabei als wichtiger Träger der Durchhaltepropaganda entdeckt. Fast alle Zeitungen bedienten sich dieses Mittels zur Denunziation sowohl des äußeren wie des angenommenen inneren Feindes. Schnakenberg argumentiert dieses Material lasse sich in der historisch-politische Bildung sehr gut verwenden, um die Mechanismen der Manipulation zu entschlüsseln. So können wichtige ideologiekritische Kompetenzen herausgebildet werden. Leider sind die Karikaturen, auf die sich Schnakenberg bezieht, nur in der Druckausgabe verwendbar, im PDF sind sie verpixelt.

Mit der Bedeutung der Kategorie Gender in der Erinnerungspädagogik bringt Constanze Jaiser einen spannenden und wichtigen Aspekt ein, der dazu beiträgt, dass die Publikation Perspektiven bündelt, die viel zu oft nicht thematisiert werden.

Es geht dabei vor allem darum, sich mit den geschlechtsspezifischen Handlungsräumen und den geschlechtsgeprägten Aushandlungsprozessen unter den Bedingungen der Gewaltherrschaft und des Krieges zu beschäftigen.

Die Kriegsrolle der Frauen war in beiden Kriegen geprägt von der Beschaffung der persönlichen Ressourcen für die Soldaten (Essen, Kleidung, Geld, Liebesdienste), der Familienfürsorge und der Versorgung der Verwundeten. Im Verlauf des Krieges mussten sie dann jedoch „Männerberufe“ übernehmen um die Lücken an der „Heimatfront“ zu füllen. Im Zweiten Weltkrieg wurden Frauen auch als KZ-Aufseher*innen angeworben und gestalteten auch an anderen Stellen die Gewaltherrschaft aktiv mit.

In beiden Weltkriegen waren Frauen aber auch als politische Widerstandskämpfer*innen aktiv und wehrten sich gegen die ihnen zugedachten Rollenmuster.

Aus der Perspektive der Betroffenen spielt sexuelle Gewalt sowohl im Kontext von Verfolgung und Vernichtung als auch im Rahmen von Kriegshandlungen eine wichtige Rolle; in der pädagogischen Arbeit müsse jedoch darauf geachtet werden, stereotype Viktimisierungs­diskurse zu vermeiden. Neben der biographischen Arbeit lassen sich auch regionale Bezüge über Orte der Vernichtung, der Zwangsarbeit oder des Widerstandes herstellen. Ein besonderes Augenmerk muss daraufgelegt werden, zu den stereotypen historischen Geschlechtsbildern Gegenbilder zu entwickeln.

Ein konkret ortsbezogenes Beispiel bieten Judith Sucher und Viola Krause anhand der Kriegsgräberstätte Kloster Arnsburg und deren didaktischen Potential als Lernort der politisch-historischen Bildung in Hessen. An diesem Friedhof lasse sich nicht nur der Wandel der öffentlichen Erinnerungspraxis aufzeigen, sondern auch die verschiedenen Aspekte der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Entgegen der Erwartung handelt es sich nicht um einen Friedhof nur für Gefallene, einschließlich der SS-Angehörigen, sondern auch für Zwangsarbeiter*innen, Kriegsgefangene, KZ-Häftlinge, Bombenopfer und andere Zivilist*innen. Durch Spurensuche und biographisches Arbeiten soll sich einer Ausdifferenzierung der vermeintlich homogenen Gruppen von „Opfern“ und „Tätern“ genähert werden. So könnten Kriegsgräberstätten neben den Gedenkstätten „Anknüpfungspunkte für eine universelle, multiperspektivische historisch-politische Bildung“ (S.76) bieten.

Astrid Messerschmidt reflektiert in ihrem Beitrag die Thematisierung der Weltkriege und ihre Wirkung. Der Autorin geht es vor allem um ein Umdenken in der Erinnerungspädagogik, den Abschied von dem klassischen Muster der Distanzierung von den Tätern und der Identifizierung mit den Opfern. Stattdessen komme es darauf an, sich auf die Verunsicherung junger Menschen einzulassen, Abläufe nicht vorzubestimmen und sich von einfachen Antworten auf ungewohnte Fragen zu verabschieden. Das Alltagsumfeld der Jugendlichen sollte von diesen selbst mit den Themen der Vergangenheit verknüpft werden. So lässt sich z.B. der Zusammenhang von „Volksgemeinschaft“ und Zwangsarbeit, verknüpft mit der „politische(n) Ethik der Arbeit“ (S.84) auf aktuelle gesellschaftliche Phänomene beziehen. Das gilt ebenso für den Zusammenhang von Geschlecht und nationaler Gemeinschaftsidentität. Gleichzeitig erfordere der Umgang mit Krieg und Gewaltherrschaft eine empathische und interkulturell sensible Reflexion und Selbstwahrnehmung. Grundsätzlich sollten Emotionen nie evoziert, sondern lediglich zugelassen werden. Auch brauche es einer Selbstwahrnehmung, welche offen bleibt für die eigenen unbewussten Bewertungsmuster. So könne die emanzipatorische Kraft der historisch-politischen Bildung wirksam werden und eigenständige Denkprozesse aktivieren.

AUSSEREUROPÄISCHER KONTEXT DER WELTKRIEGE

Den dritten Teil der Publikation beginnt Karl Rössel mit einem Blick auf dieAusblendung der Dritten Welt aus der Geschichte des Zweiten Weltkrieges am Beispiel Afrikas.Kolonialsoldaten wurden bereits im Ersten Weltkrieg in erster Frontreihe als „Kanonenfutter“ missbraucht. Im Zweiten Weltkrieg kämpften allein eine Million Soldaten aus den afrikanischen Kolonien im französischen Heer, vor allem weil nur wenige Franzosen freiwillig bereit waren, in den Krieg gegen Deutschland zu ziehen. Dafür erhielt die Wehrmacht über das Kollaborationsregime von Vichy Zugriff auf die französischen Kolonien. Ausgebeutet wurden vor allem die Menschen für einen Krieg, mit dem sie nichts zu tun hatten, aber auch die Rohstoffe für die Kriegsindustrie. Auch die britische Armee rekrutierte etwa eine Million Soldaten aus den afrikanischen Kolonien.

Dieser Teil der Geschichte der Weltkriege sei bis heute weitgehend ausgeblendet geblieben. Ebenso finde die Verfolgung von Jüdinnen und Juden in den nordafrikanischen Staaten bis heute kaum Erwähnung. Hier ist anzumerken, dass Rössels Beitrag auf einem Vortrag von 2011 beruht. Einige Perspektiven mögen mittlerweile größere Thematisierung in Forschung und Bildungsarbeit erhalten haben, die Schwach- und Leerstellen, die der Autor anspricht, bleiben dennoch aktuell. Die Einseitigkeit auch der modernen Geschichtsschreibung entspräche, so Rössel, der tiefsitzenden Verachtung und Ignoranz der europäischen Kulturgeschichte gegenüber dem afrikanischen Kontinent. Dabei seien, so der britische Historiker David Killingray, praktisch alle Staaten Afrikas durch den Zweiten Weltkrieg in ihren „Grundfesten erschüttert“ (S.94) worden. Durch die Zwangsrekrutierungen brach die auf Selbstversorgung ausgerichtete Landwirtschaft zusammen und weite Landstriche wurden durch das Kriegsgeschehen verwüstet. Erstmals begann der Kameruner Politologe Kum’a Ndumbe in den 1950er Jahren zu diesem Thema zu forschen. In Deutschland konnte er seine Ergebnisse damals nicht veröffentlichen, das gelang erst 1993. Rössels Beitrag gibt einen gut recherchierten Überblick über die koloniale Kriegsausbeutung der Staaten Afrikas, eine ganz wesentliche Perspektive auch für die Erinnerungspädagogik.

Das Thema der Entschädigungszahlungen für die Kolonialveteranen des Zweiten Weltkrieges in Frankreich und den USA wird von Barbara Laubenthal aufgegriffen. In einem jahrelangen Kampf ist es afrikanischen und philippinischen Veteranen gelungen, in den USA und Frankreich Rentenansprüche für die Zeiten der Kriegseinsätze im Zweiten Weltkrieg und im Pazifikkrieg durchzusetzen.

Hintergrund waren die öffentlichen Diskussionen in Frankreich und den USA in den 1990er Jahren über den Einsatz der Kolonialsoldaten. Diese politisch wirksamen Diskurse konnten in den Staaten der Kolonialisierung erst mit der Zunahme der Migrationsbewegungen aus den Ländern der ehemaligen Kolonien entstehen. Gleichzeitig bildeten sich auch in einigen Staaten Westafrikas Bewegungen, die eine Entschädigung für das Unrecht des Zweiten Weltkrieges forderten.

Wünschenswert wäre es gewesen von Laubenthal oder einem*r anderen Autor*in auch über die in Deutschland offenen Fragen von Entschädigungs- und Rentenansprüche sowie über die Rekrutierung, die unter dem Kommando der Wehrmacht erfolgte, zu erfahren.

Der besondere Wert der Tagungsdokumentation liegt in den vielfältigen Anregungen neuer didaktischer Zugänge im Bereich der Erinnerungspädagogik, die junge Menschen mit unterschiedlichen Biographien ein selbstbestimmtes Lernen aus der Geschichte ermöglichen und den Multiplikator*innen Spielräume lassen, auch eigene (biographische) Perspektiven zuzulassen.

Der länderübergreifend multiperspektivische Zugang findet sich vor allem in den Beiträgen, die das Fenster für die Perspektive der Kolonialstaaten öffnet. Daraus lassen sich sicher Anregungen für weitere didaktische Zugänge in der historisch-politischen Bildung entwickeln.   

Die Herausgeber*innen fassen das Ergebnis der Tagung so zusammen, dass es eine einheitliche transnationale Erinnerung an die Zeit der beiden Weltkriege nicht gebe und dies auch nicht das Ziel sein könne. So ist dieser Sammelband wohl die Antwort auf die Schlussfrage: „Ist das verbindende Element der Lehre, die universell aus der Geschichte gezogen wird, nicht ausreichend oder sogar wichtiger, als eine international gleichförmige Erinnerungskultur, bei der zudem die Gefahr besteht, dass sie aus politischen Gründen staatlich oktroyiert wird?“ (S.14)

(Quelle: Lucas Frings, http://lernen-aus-der-geschichte.de/Lernen-und-Lehren/content/14532)

Hölscher, Monika/Krause, Viola/Lutz, Thomas (Hg.): Geschichte und Geschichtsbilder. Der Erste und Zweite Weltkrieg im internationalen Vergleich. (=POLIS 57), als PDF herunterladbar:
https://www.hlz.hessen.de/fileadmin/pdf/polis/Polis57.pdf

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Ach, Europa! (10/10) Die Entdeckung des Friedens https://bloginterculturel.ofaj.org/de/ach-europa-10-10-die-entdeckung-des-friedens/ Wed, 25 Mar 2020 17:49:40 +0000 https://bloginterculturel.ofaj.org/fr/?p=4875 Weiterlesen ]]> Was soll man erwarten von einem Kontinent, der die Welt zweimal ins Chaos stürzte? Der Systemkampf, der Kalte Krieg zwischen Kommunismus und Kapitalismus bestimmt die Stimmung auch in Europa. Der Eiserne Vorhang wird zum Symbol der Teilung in Ost und West und trennt die Europäer 40 Jahre lang. Doch der Traum von Selbstbestimmung und Freiheit krempelt die Gesellschaften um, die Sehnsucht nach der Einhaltung der Menschenrechte und der Wunsch nach Bewegungsfreiheit einen den Kontinent. Ist das das Happy End für Europa? Nicht unbedingt. Bis heute ist der Kontinent Europa nicht perfekt, seine Bewohner sind sich nach wie vor nicht einig und zum Teil sogar zerstritten. Doch bei allen nationalen Alleingängen und einer gewissen Europaverdrossenheit ist das Europa von heute das beste, das es je gab.

 

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Feste, Bräuche und Traditionen im europäischen Vergleich https://bloginterculturel.ofaj.org/de/feste-brauche-und-traditionen-im-europaischen-vergleich/ Thu, 20 Feb 2020 16:23:16 +0000 https://bloginterculturel.ofaj.org/fr/?p=4848 Weiterlesen ]]> Beschreibung der Unterrichtseinheit

Schülerinnen und Schüler von internationalen Partnerschulen (oder auch innerhalb von Schulen mit einer heterogenen Schülerschaft) haben in diesem Schulprojekt die Möglichkeit, die Kulturen anderer europäischer Länder Stück für Stück kennenzulernen. Dazu stellen sie ihre eigenen Feste, Bräuche und Traditionen oder ganz einfach ihren Alltag vor. Für den kontinuierlichen Austausch zwischen den Partnerschulen werden E-Mails, Webseiten, Bild- und Videodateien verwendet.

Didaktisch-methodischer Kommentar

Das Projekt zu europäischen Festen, Bräuchen und Traditionen wird in den Unterricht eingebettet, indem alle Lehrerinnen und Lehrer in Teams Aufgabenpakete übernehmen, die sie mit ihren Klassen bearbeiten. Alle Klassen arbeiten so an einem Thema – wie zum Beispiel „gemeinsame Weihnachtsbräuche“. Die Kinder legen sich ein Projektheft an, in dem wichtige Informationen gesammelt werden.

In einem ersten gemeinsamen Gespräch werden Ideen, Vorstellungen und Anliegen artikuliert und geordnet. Diese dienen dann bei der Weiterführung des Projekts als Stoffsammlung.

Vermittelte Kompetenzen:

Fachkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler
– lernen europäische Länder kennen.
– entwickeln ein Bewusstsein für die Verschiedenheit der Kulturen.
– lernen fremde Sprachen kennen.

Medienkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler
– üben den Einsatz und den Umgang mit digitalen Medien.
– nutzen E-Mails für den Austausch mit der Partnerschule.
– veröffentlichen Artikel auf der Webseite der Schule.
– entwickeln eine gemeinsame Webseite.
– lernen  ein Bildbearbeitungsprogramm kennen und arbeiten damit.
– lernen Webcams kennen und setzen sie ein.

https://www.lehrer-online.de/unterricht/grundschule/sachunterricht/ich-und-meine-welt/unterrichtseinheit/ue/feste-braeuche-und-traditionen-im-europaeischen-vergleich/

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Ach, Europa! (9/10) Traumtänzer und Totengräber https://bloginterculturel.ofaj.org/de/ach-europa-9-10-traumtanzer-und-totengraber/ Thu, 20 Feb 2020 16:18:56 +0000 https://bloginterculturel.ofaj.org/fr/?p=4842 Weiterlesen ]]> Nach dem Ersten Weltkrieg kommen sowohl die Gewinner als auch die Verlierer nicht zur Vernunft. Die Bevölkerung Europas ist gespalten. Links und rechts, Kommunisten und Faschisten ringen um die Köpfe und Herzen der Europäer. Ein „neuer Mensch“ muss her, nur – wie soll er aussehen? Wie soll er sein? Die erste Kraftprobe wird in Spanien ausgetragen, in einem Bürgerkrieg, an dem sich zahlreiche Menschen aus ganz Europa beteiligen. Letztlich kommt es zum Schulterschluss der europäischen Faschisten, und am Ende steht der „totale Krieg“. Danach liegt ganz Europa in Trümmern, und ein mühsamer Wiederaufbau steht bevor.

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Europa im Austausch – Pädagogische Methoden zum Thema Europa https://bloginterculturel.ofaj.org/de/europa-im-austausch-padagogische-methoden-zum-thema-europa/ Fri, 07 Feb 2020 18:36:40 +0000 https://bloginterculturel.ofaj.org/fr/?p=4836 Weiterlesen ]]> Leitfaden für interkulturelle Animation

Ein Projekt von Europa Direkt e.V. (Dresden) und dem Verein Roudel (Toulouse) mit pädagogischer und finanzieller Unterstützung des Deutsch-Französischen Jugendwerks (DFJW).

Dieser Leitfaden hilft dabei, eine gesamte Austauschwoche unter das Thema Europa zu stellen. Er ermutigt auch die Partnerorganisationen und die Teams, in den verschiedensten Projekten die Präsenz des Themas Europa zu stärken.

https://www.dfjw.org/leitfaden-europa

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Ach, Europa! (8/10) Mit Volldampf in die Katastrophe https://bloginterculturel.ofaj.org/de/ach-europa-8-10-mit-volldampf-in-die-katastrophe/ Fri, 07 Feb 2020 18:15:46 +0000 https://bloginterculturel.ofaj.org/fr/?p=4801 Weiterlesen ]]> Es geht unaufhaltsam aufwärts mit Europa, die Zeichen für die wirtschaftliche Entwicklung stehen auf Fortschritt und Wachstum. Diese Entwicklung geht allerdings so rasant vor sich, dass viele Menschen damit nicht Schritt halten können, sie werden abgehängt oder kommen unter die Räder. Die Folgen sind eine zunehmende Unzufriedenheit und wachsende Unruhen. Gleichzeitig entwickelt sich in den meisten Ländern Europas ein starkes Nationalgefühl. Es wird die Europäer in die Schützengräben treiben und in einer Katastrophe gipfeln. Der Erste Weltkrieg bedeutet die Zerstörung der alten Ordnung Europas.

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Ach, Europa! (7/10) Volkes Wille und Kaisers Befehl https://bloginterculturel.ofaj.org/de/ach-europa-7-10-volkes-wille-und-kaisers-befehl/ Tue, 17 Dec 2019 19:18:43 +0000 https://bloginterculturel.ofaj.org/fr/?p=4764 Weiterlesen ]]> Der Gedanke der Aufklärung und damit der Ruf nach Freiheit und Gleichheit des Einzelnen, ist in der Welt. Doch ehe die Franzosen für Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit auf die Straße gehen, brauchen sie Anschauungsunterricht aus Amerika. Die Revolution der weißen Siedler gegen das britische Mutterland wird zum Exportschlager in fast ganz Europa. Nur die Briten setzen zu Hause eher auf die Industrielle Revolution. Und ein Mann namens Ludwig van Beethoven komponiert eine Melodie, die sehr viel später zur europäischen Erkennungsmelodie werden soll: Seine 9. Symphonie wird am 7. Mai 1824 in Wien uraufgeführt.

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Ach, Europa! (6/10) Europas Sonnenstich https://bloginterculturel.ofaj.org/de/ach-europa-6-10-europas-sonnenstich/ Mon, 28 Oct 2019 17:01:38 +0000 https://bloginterculturel.ofaj.org/fr/?p=4734 Weiterlesen ]]> Frankreich hat im 17. Jahrhundert im europäischen Vergleich die Nase vorn. Ludwig XIV. überstrahlt als Sonnenkönig ganz Europa – und er weckt den Neid der anderen Herrscher auf dem Kontinent. Es folgt ein nie gekannter Bauboom, überall in Europa entstehen neue Schlösser. Sogar der russische Zar ist infiziert. Er lässt mit St. Petersburg eine der schönsten Städte Europas bauen. Parallel dazu wird das kleine Land Holland zum Rising Star Europas. Leider gründet sich dieser rasante Aufstieg auf einen unschönen Handel: dem mit Menschen aus Afrika, die als Sklaven in die Neue Welt verkauft werden.

 

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„Sprechen über Geschichte und Erinnerung.“ – Ein Glossar für die deutsch-französische Bildungsarbeit https://bloginterculturel.ofaj.org/de/sprechen-uber-geschichte-und-erinnerung-ein-glossar-fur-die-deutsch-franzosische-bildungsarbeit/ Tue, 17 Sep 2019 13:13:54 +0000 https://bloginterculturel.ofaj.org/fr/?p=4716 Weiterlesen ]]> VON TANJA KLEEH

„Sprechen über Geschichte und Erinnerung. Erster und Zweiter Weltkrieg. Deutsch-Französisches Glossar für Jugendbegegnungen und Seminare“ ist eine Handreichung für die Jugend- und Bildungsarbeit des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. sowie zwei weiteren Organisationen der Bildungsarbeit (Rue de la Mémoire und das Deutsch-Französische Jugendwerk) und wurde vom DFJW gefördert.

Wie Markus Meckel, ehemaliger Präsident des Volksbundes, bereits im Vorwort verdeutlicht, geht es den Herausgeber*innen um die inhaltliche Auseinandersetzung mit „Krieg und Gewalt in Verbindung mit den aktuellen Herausforderungen in Europa und der Welt“ (S.6). Das Glossar soll dabei vor allem eine Unterstützung sein, „gemeinsam und aus interkulturellen Perspektiven heraus über Geschichte und Erinnerung zu sprechen“ (S.7).

WARUM EIN GLOSSAR?

Die Rahmenbedingungen zur Nutzung des Glossars werden in der Einleitung klar abgesteckt: Der Schwerpunkt des Glossars liegt auf historisch-politischer Bildung im Hinblick auf die beiden Weltkriege für Jugendliche ab 16 Jahre. Die Wahl dieses Schwerpunktes wird mit der immensen Bedeutung beider Kriege für Deutschland und Frankreich und den enormen Einfluss des Krieges auf die gegenseitige Wahrnehmung begründet (S.9). Dies erscheint sinnig und stellt zugleich die Frage, ob ein ähnliches Glossar für etwa die Bildungsarbeit im deutsch-russischen Kontext existiert bzw. aufgelegt werden sollte.

Nicht nur die Jugendlichen selbst, sondern auch ihre Teamer*innen, Aus- und Fortbilder*innen und Lehrer*innen sollen von dem Glossar angesprochen werden.

Sprachkenntnisse des jeweiligen Nachbarlandes werden vorausgesetzt, um eine korrekte Verwendung garantieren zu können. Hier wäre es vielleicht angebrachter, ein konkretes Sprachniveau des europäischen Referenzrahmens, etwa B1/B2 anzugeben und nicht allein die Jahre des Spracherwerbs. So könnte von einem einheitlicheren Level ausgegangen werden.

DAS GLOSSAR

Das Glossar selbst besteht aus fünf Teilen: zwei Wörterlisten (deutsch/französisch, französisch/deutsch); Schlüssel, d.h. die nähere Erläuterung einiger Begriffe; eine Zeitleiste für die Zeit von 1914-1945; Texte zur Erinnerungskultur in Deutschland und Frankreich sowie über den Prozess der deutsch-französischen Versöhnung sowie abschließend eine Gegenüberstellung der nationalen Gedenktage in beiden Ländern. Alle Teile werden detailliert in ihrer Auswahl oder aber auch ihrer Nicht-Auswahl begründet. Beispielsweise ist laut den Verfasser*innen das Glossar kein Ersatz für ein Geschichtsbuch. Aus diesem Grund seien auch Eigennamen, wie zum Beispiel Wehrmacht, nicht aufgenommen worden, da sie eher einer Erklärung denn einer Übersetzung bedürften (S.10). Bei der Suche nach Begrifflichkeiten und der Arbeit mit dem vorliegenden Glossar sollte zudem immer der Gedanke im Vordergrund stehen, einen Dialog über (unterschiedliche) Sichtweisen zu fördern (S.10). Gerade dieser Ansatz macht deutlich, dass das Glossar für die praktische Bildungsarbeit gedacht ist. Wo in der theoretischen Geschichtswissenschaft vielleicht nach einer Definition oder Übersetzung gesucht werden würde, wird zu Gunsten der Anwendbarkeit und der Anregung nach Reflexion darauf verzichtet.

Ähnlich verhält es sich mit dem Umgang mit nationalsozialistischer Sprache, wie etwa Endlösung oder Judenstern. Diese wird mit der Abkürzung „NS“ versehen, um die Nutzer*innen des Glossars darauf hinzuweisen und wiederum eine Auseinandersetzung zu erreichen. Die Erläuterungen finden sich gleich in der jeweiligen Übersetzung. Es wird also nicht nur die rein inhaltliche, sondern auch die sprachliche Reflexion gefordert. Zusammenhänge zwischen Sprache und Inhalt werden so aufgezeigt.

Der Einsatz des Schlüssels als Symbol für zu erläuternde Begriffe gibt dem Glossar eine zusätzliche Komponente. Im Anschluss an die Wörterliste, die auf den Seiten 18 bis 62 in der deutsch-französischen Variante zu finden ist, werden die so gekennzeichneten Begriffe kurz erläutert. Darunter fällt etwa die historisch-politische Bildung selbst, aber eben auch Begrifflichkeiten wie Lebensraum, Heimat, Selektion oder Vaterland. In Teilen überschneiden sich die Schlüsselbegriffe mit den als NS-Begrifflichkeiten gekennzeichneten, jedoch nicht immer. In etwa zehn Zeilen wird eine Arbeitsdefinition der Begriffe in beiden Sprachen präsentiert.

Die Texte über deutsche und französische Erinnerungskultur sind sowohl für die Teilnehmer*innen als auch für Teamer*innen interessant. Juliane Haubold-Stolle setzt sich mit dem Erinnern in Deutschland auseinander. Dabei geht sie auf die Besonderheiten wie etwa Unterschiede in BRD und DDR ebenso ein wie auf die Erinnerungskultur vor dem Zweiten Weltkrieg und die Zäsur, die 1945 im deutschen historischen Bewusstsein darstellt. Demgegenüber stehen die Betrachtungen zu Frankreich durch Ludovic Fresse. Das Gedenken ist Fresse zufolge in Frankreich „häufig durch den institutionellen Rahmen im Bereich des Heiligen angesiedelt“ (S.88). Wie Haubold-Stolle arbeitet Fresse sich durch den Ersten und Zweiten Weltkrieg bzw. die Zeit davor. Beide Aufsätze sind gehaltvoll und ermöglichen einen guten Einstieg in die unterschiedlichen Erinnerungskulturen. Hier wird es jedoch sehr theoretisch, so dass praktische Beispiele hilfreich wären. Die reine Gegenüberstellung der nationalen Gedenktage ist hierfür nicht ausreichend. Es fehlen Ausführungen, wie diese begangen werden, welchen Stellenwert sie einnehmen und wie sie in der Gesellschaft gesehen werden. Sicherlich können hier Anregungen für die praktische Arbeit in der Bildungsarbeit mitgenommen werden, etwa wenn die Teilnehmer*innen sich über die nationalen Feiertage im jeweils anderen Land austauschen.

Somit ist das Glossar vor allem als wertvolle Hilfestellung und Leitfaden für die binationale historisch-politische Bildungsarbeit anzusehen. Durch die umfangreiche Wörterliste wird der Dialog für alle, Teilnehmer*innen und Betreuer*innen vereinfacht. Es finden sich zudem Anregungen unterschiedlichster Art, um die Bildungsarbeit facettenreich zu gestalten, aber auch die Jugendlichen zum Austausch und zur Reflexion anzuregen.

Die ergänzenden Texte zur Erinnerungskultur und deutsch-französischen Aussöhnung bieten zudem grundlegende Informationen, mit denen auch auf diesem Gebiet bis jetzt völlig Unerfahrene in die Thematik einsteigen können.

„Sprechen über Geschichte und Erinnerung. Erster und Zweiter Weltkrieg. Deutsch-Französisches Glossar für Jugendbegegnungen und Seminare“ ist kostenlos auf der Homepage des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge verfügbar:

https://www.volksbund.de/mediathek/mediathek-detail/publikation-sprechen-ueber-geschichte-und-erinnerung-erster-und-zweiter-weltkrieg.html

Quelle: http://lernen-aus-der-geschichte.de/Lernen-und-Lehren/content/14530

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Ach, Europa! (5/10) Zwischen Himmel und Hölle https://bloginterculturel.ofaj.org/de/ach-europa-5-10-zwischen-himmel-und-holle/ Tue, 17 Sep 2019 13:06:56 +0000 https://bloginterculturel.ofaj.org/fr/?p=4702 Weiterlesen ]]> Ist es ein unbändiger Entdeckergeist oder maßloser Größenwahn? Die Europäer drängt es in ferne Welten, sie brechen auf zu neuen Ufern! Doch an diesen neuen Ufern jenseits des Atlantiks benehmen sich die Europäer ziemlich daneben. Die Urbevölkerungen werden brutal ausgerottet und die Bodenschätze und andere Reichtümer rücksichtslos geplündert. Auf dem eigenen Kontinent schlagen sich die Europäer währenddessen im Namen Gottes die Köpfe ein, denn ein Mann namens Luther übt harsche Kritik an überkommenen Strukturen der Kirche und findet alternative Wege zum Seelenheil. Es kommt zur Spaltung der christlichen Kirche im westlichen Abendland.

 

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DENKMAL EUROPA https://bloginterculturel.ofaj.org/de/denkmal-europa/ Sun, 18 Aug 2019 17:23:19 +0000 https://bloginterculturel.ofaj.org/fr/?p=4671 Weiterlesen ]]> Alle reden über Europa! Als digitales Geschichtsbuch macht DENKMAL EUROPA unseren Kontinent vor jeder Haustür erlebbar. Die einprägsamen Graphic Novels, lebendigen Zeitleisten, Projektideen für eigene Erkundungen und viele Praxisbeispiele laden nach draußen ein, um Europa an jeder Ecke wahrzunehmen. Gerade Denkmäler die- nen als greifbare Anker, um über unsere Geschichte zu aktuellen The- men ins Gespräch zu kommen. Wer die Bau- und Nutzungsgeschichte von historischen Bauten, die Biografien ihrer Erbauer und Nutzer sowie die kulturhistorischen Hintergründe von Bauaufgaben hinterfragt und diskutiert, entdeckt unerwartet viel Neues. Etwa über die Herkunft der eigenen Familie, die Geschichte(n) der Stadt und das damit verbundene heutige Lebensgefühl. Die Zeugnisse aus einer anderen Zeit prägen also noch heute unser Zuhause und erzählen damit auch ein Stück weit von uns und Europa. Lernen wir sie schätzen – und uns als Europäer besser kennen!

Das Europäische Kulturerbejahr hat 2018 europaweit die Möglichkeit geschaffen, das Erbe einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Auch in Deutschland wurden mit zahlreichen Projekten lokale, nationale und internationale neue Netzwerke aufgebaut, die das gemeinsame, vorwiegend baukulturelle, aber auch archäologische Erbe in den Blick nehmen. Die Vereinigung der Landesdenkmalpfleger (VDL) hat mit ganz unterschiedlichen Projekten die alltägliche Wahrnehmung und Wertschätzung von Denkmälern angeregt. Alle Themen sprechen alle Generationen an, doch oft stehen Kinder und Jugendliche besonders im Fokus. Experten aus der Denkmalpflege, Kunstgeschichte und Architektur sind mit ihnen unterwegs gewesen, um Europas Geschichte vor der Haustür zu entdecken – und damit auch die eigene Geschichte zu finden.

Besonders interessant ist der Bereich:
EUROPAS SPUREN ENTDECKEN
Denkmäler können groß, klein, imposant, unauffällig, beängstigend oder beeindruckend sein – aber immer tragen sie Geheimnisse in sich, die entdeckt werden wollen. Im Newsletter informieren wir darüber, wenn neue Themen ergänzt werden.

Schritt für Schritt: Ideen zum Mitmachen
Kreative Aktionen helfen dabei, Denkmäler besser kennenzulernen und sich für sie einzusetzen.
Hier gibt es inklusive Projektideen für jedes Alter zum Ausprobieren.

https://www.denkmal-europa.de/denkmaleuropa_uebersicht/

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Ach, Europa! (4/10) Es werde Licht https://bloginterculturel.ofaj.org/de/ach-europa-4-10-es-werde-licht/ Sun, 18 Aug 2019 17:19:43 +0000 https://bloginterculturel.ofaj.org/fr/?p=4667 Weiterlesen ]]> Seuchen, Hunger und Krieg bringen Leid und Elend über Europa, sie rütteln an den Fundamenten des christlichen Abendlandes. Doch die Europäer kommen sich in dieser Zeit der Katastrophen näher, denn die Bevölkerung aller europäischen Länder ereilt ein ähnliches Schicksal. Europa scheint eine Schicksalsgemeinschaft zu bilden. Aber die große Krise beflügelt den Geist: Trotz allen Elends und trotz aller Bedrohungen entstehen auf dem europäischen Kontinent unvergessliche Kunstwerke in Literatur und Malerei.

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Ach, Europa! (3/10) Das islamische Abendland https://bloginterculturel.ofaj.org/de/ach-europa-3-10-das-islamische-abendland/ Wed, 24 Jul 2019 16:09:08 +0000 https://bloginterculturel.ofaj.org/fr/?p=4634 Weiterlesen ]]> Der Mittelmeerraum ist nicht mehr nur das christliche Abendland; auch der Islam gehört zu Europa! Das arabische Reich Al-Andalus auf der Iberischen Halbinsel besteht fast 1.000 Jahre lang. Dort beginnt eine Blütezeit für die Wissenschaft und die Philosophie. Doch religiöser Fanatismus und ein „Heiliger Krieg“ kreieren immer wieder neue Gewalt und stürzen die Menschen in Europa in Not und Leid. Und noch eine weitere Kraft bestimmt nun das Leben der Bewohner Europas: Die Wirtschaft eint zum ersten Mal den Kontinent – über alle politischen Grenzen hinweg.

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Ach, Europa! (2/10) Europa entsteht im Orient https://bloginterculturel.ofaj.org/de/ach-europa-2-10-europa-entsteht-im-orient/ Wed, 03 Jul 2019 16:46:16 +0000 https://bloginterculturel.ofaj.org/fr/?p=4595 Weiterlesen ]]> Die Völkerwanderung wirbelt das antike Europa ganz schön durcheinander. Im Westen Europas heißt es schon bald: „Flüchtlinge an die Macht!“ Denn dort geben jetzt die Stämme Germaniens den Ton an, die aus den eigenen Territorien fliehen und im Römischen Reich Zuflucht suchen. Dort finden sie langsam, aber sicher Gefallen an der römischen Lebensweise und übernehmen dankbar die Kultur des Imperium Romanum. Im Osten Europas ist die christliche Religion auf dem Vormarsch; Byzanz, das heutige Istanbul, wird unter dem oströmischen Kaiser Konstantin zum Zentrum der europäischen Christenheit.

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Erster Weltkrieg: Europas Verhängnis – Wolfgang Effenberger im Gespräch mit Frank Stoner https://bloginterculturel.ofaj.org/de/erster-weltkrieg-europas-verhangnis-wolfgang-effenberger-im-gesprach-mit-frank-stoner/ Fri, 24 May 2019 09:17:59 +0000 https://bloginterculturel.ofaj.org/fr/?p=4579 Weiterlesen ]]> Mit dem Ersten Weltkrieg begann die europäische Tragödie. Um dieses wichtige Thema zu durchdringen, haben wir den Publizisten und Geschichtsforscher Wolfgang Effenberger für zwei Folgen zu Gast.

In diesem zweiten Teil geht es darum, wie Friedensverhandlungen torpediert wurden und der Krieg bewusst gegen den Willen der Völker in die Länge gezogen wurde. So wurde 1916 der kriegsmüde, britische Premier Asquith in einer Art Coup durch den von der Millner-Gruppe protegierten Lloyd George ersetzt.

Ein weiteres Thema sind die Entwicklungen nach Kriegsende in Deutschland, insbesondere die revolutionäre Münchner Räterepublik von Kurt Eisner.

Eine tiefgründige Analyse zu den Ursachen und Zielen des Großen Krieges. Nicht nur für Geschichtsnerds, denn wer die heutigen Strukturen einer kommerziellen Globalisierung kritisch sieht, sollte verstehen, wie und von wem diese erschaffen wurden.

 

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Ach, Europa! (1/10) Europa entsteht im Orient https://bloginterculturel.ofaj.org/de/ach-europa-1-10-europa-entsteht-im-orient/ Fri, 24 May 2019 09:09:06 +0000 https://bloginterculturel.ofaj.org/fr/?p=4561 Weiterlesen ]]> Die Unterzeichnung der Römischen Verträge im Jahr 1957, mit der die Geschichte der Europäischen Union begann, jährt sich zum 60. Mal. Aus diesem Anlass wirft ARTE im Jubiläumsjahr 2017 einen heiter-kritischen Blick auf die Geschichte Europas. Bewegend und witzig, überraschend und informativ. Es beginnt mit der Liebesgeschichte zwischen Zeus und einer Prinzessin namens Europa. Die alten Griechen haben der Welt vorgemacht, wie Zivilisation geht.

 

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Nachbarschaftsgeschichten: Paris / Berlin 4/4 https://bloginterculturel.ofaj.org/de/nachbarschaftsgeschichten-paris-berlin-4-4/ Fri, 10 May 2019 12:45:25 +0000 https://bloginterculturel.ofaj.org/fr/?p=4524 Weiterlesen ]]> Verfeindete Geschwister

Zwischen 1650 und 1789 spielen Paris und Berlin nicht in der gleichen Liga. Während Paris mit 350.000 Einwohnern die größte Stadt der Welt ist, kann in Berlin die Ausdehnung der Stadt gar nicht schnell genug voran gehen. Die erste Folge zeigt anhand der architektonischen Gestaltung, wie die großen französischen Könige den Grundstein für das moderne Paris gelegt haben und dadurch maßgeblich Einfluss auf das vergleichsweise provinzielle Berlin ausgeübt haben. Paris ist die erste Hauptstadt, die ihre Stadtmauern einreißt. Dort wird das Konzept des königlichen Platzes erfunden und der mittelalterlichen Stadtform der Rücken gekehrt. Gleichzeitig steigt Berlin nicht ohne Schwierigkeiten zum Zentrum eines kleinen Königreichs auf und gewinnt schließlich während der Regentschaft Friedrichs II. an Bedeutung. Der frankophile Friedrich der Große verschafft seinem Land einen Platz im europäischen Machtgefüge. Er lässt sich vom französischen Beispiel inspirieren, um seiner Hauptstadt eine besondere städtebauliche Handschrift zu geben. Doch bis zur Französischen Revolution ist Paris Berlin stets einen Schritt voraus. Die unter Ludwig XVI. errichteten großzügigen Torbögen an den Außengrenzen der Stadt sind für Berlin zweifellos Vorbild für den Bau eines nationalen Symbols im Jahr 1788: des Brandenburger Tors. Diese Folge beschäftigt sich mit den großen Figuren des Absolutismus: Ludwig XIV., der mit königlichen Plätzen seine Macht in Paris zum Ausdruck bringt; Ludwig XV., dessen umstrittene Persönlichkeit sich in der nicht vollendeten Place Royale widerspiegelt; und Ludwig XVI., der als Erster Paris verschönern will. Auf deutscher Seite schafft Friedrich Wilhelm von Brandenburg, der Kurfürst des Heiligen Römischen Reiches, die Grundlagen für die spätere Blüte Berlins. Sein Sohn Friedrich III. tauscht das Kurfürstentum gegen den Königstitel. Ihm folgt der Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I., unter dem Preußen zur Militärmacht aufsteigt. In Berlin entsteht der Königsplatz, der spätere Platz der Republik. Unter Friedrich dem Großen wird das Land schließlich endgültig zu einer wichtigen Macht in Europa.

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Das Filmportal EFG1914 https://bloginterculturel.ofaj.org/de/das-filmportal-efg1914/ Thu, 14 Mar 2019 16:03:04 +0000 https://bloginterculturel.ofaj.org/fr/?p=4509 Weiterlesen ]]> Es ist ein wirklich außergewöhnliches Projekt, das das European Film Gateway im Februar 2012 ins Leben gerufen hat: Im Rahmen einer umfänglichen Kooperationsarbeit haben verschiedene Filmarchive aus ganz Europa große Teile ihrer Sammlungen von Filmen und Filmausschnitten mit Bezug zum Ersten Weltkrieg digitalisiert und auf einer gemeinsamen Webseite zur Verfügung gestellt. So entstand eine Datenbank, die inzwischen 661 Stunden Filmmaterial umfasst. Es handelt sich dabei um historische Wochenschauen, seltene Spiel- und Dokumentarfilme und Anti-Kriegs-Filme, die teilweise erst nach dem Krieg gedreht wurden. Weiterhin finden sich auf dem Portal circa 5.600 filmbezogene Dokumente wie Filmplakate, Setfotos, Produktionsunterlagen, Kostümentwürfe, Programmhefte und Zeitschriften.

EIN EINZIGARTIGES PROJEKT
Besondere Bedeutung kommt dem Projekt auch deshalb zu, da gegenwärtig nur noch etwa ein Fünftel des ursprünglich vorhandenen Stummfilmmaterials erhalten ist. Der Bestand, der nun durch das Projekt EFG1914 einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird, bildet daher einen beträchtlichen Anteil des noch existenten Materials ab.

DAS PORTAL
Das klar strukturierte Portal bietet eine einfache Suche und einen schnellen Zugriff auf tausende von filmhistorischen Dokumenten aus 15 verschiedenen Ländern, Zur Verfügung gestellt von 16 unterschiedlichen Filmarchiven.

Verschiedene Suchfunktionen lassen eine individuelle Recherche des Materials zu. Neben der Möglichkeit, in verschiedenen Themenblöcken nach interessanten Filmen zu stöbern, können einzelne Filme auch anhand von Schlagwörtern ermittelt werden, wobei die teilnehmenden Filmarchive bei der Verschlagwortung des Materials teilweise sehr unterschiedlich ausführlich vorgegangen sind.

Durch die vielfältige Einbettung der einzelnen Filme auf dem Portal ermöglicht sich eine intentionale Suche, so zum Beispiel nach bestimmten Personen, Filmtiteln, Ereignissen oder Regionen. Zu den einzelnen Filmausschnitten, die bemerkenswerterweise direkt auf der Seite angesehen werden können, findet sich außerdem eine detaillierte Beschreibung, die Informationen über Inhalte, Drehorte, Regisseur/innen, Schauspieler/innen, Entstehungszeitraum usw. enthält.

Neben dem auf dem EFG1914-Portal zur Verfügung gestellten Filmmaterial bietet das Partnerprojekt Europeana 1914-1918 zusätzliche zeitgeschichtliche Dokumente zum Ersten Weltkrieg. Auf der Webseite können Interessierte individuelle Geschichten recherchieren und Dokumente aus der eigenen Familie hochladen. Eine ausführliche Darstellung des Projektes findet sich auf unserem Portal.

DIE AUSSTELLUNG
Zusätzlich zu dem umfangreichen Material bietet das Portal eine virtuelle Ausstellung, die anhand von kurzen Filmausschnitten verschiedene Themenkomplexe des Ersten Weltkriegs behandelt – unter anderem die Front, die Kriegspropaganda, die Kriegsversehrten und das „alltägliche“ Leben zuhause. Auf multimediale Weise wird so das Thema Erster Weltkrieg interessant und jugendgerecht aufgearbeitet.

Das Projekt, welches auf virtueller Ebene zu einer Vernetzung und Globalisierung des europäischen Filmerbes beiträgt, bietet eine hervorragende Möglichkeit, um mit Jugendlichen eigene Forschungsprojekte zu initiieren. Die Vielzahl an Themen und Genres, die sich auf dem Portal vereint finden, erlauben eine breit gefächerte Recherche und eine individuelle Schwerpunktsetzung. Insbesondere Schüler/innen der Sekundarstufe ermöglicht dies ein selbstständiges und interdisziplinäres Arbeiten.

http://www.europeanfilmgateway.eu/de/content/efg1914-projekt

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Nachbarschaftsgeschichten: Paris / Berlin 3/4 https://bloginterculturel.ofaj.org/de/nachbarschaftsgeschichten-paris-berlin-3-4/ Thu, 14 Mar 2019 15:51:20 +0000 https://bloginterculturel.ofaj.org/fr/?p=4495 Weiterlesen ]]> Verfeindete Geschwister

Zwischen 1650 und 1789 spielen Paris und Berlin nicht in der gleichen Liga. Während Paris mit 350.000 Einwohnern die größte Stadt der Welt ist, kann in Berlin die Ausdehnung der Stadt gar nicht schnell genug voran gehen. Die erste Folge zeigt anhand der architektonischen Gestaltung, wie die großen französischen Könige den Grundstein für das moderne Paris gelegt haben und dadurch maßgeblich Einfluss auf das vergleichsweise provinzielle Berlin ausgeübt haben. Paris ist die erste Hauptstadt, die ihre Stadtmauern einreißt. Dort wird das Konzept des königlichen Platzes erfunden und der mittelalterlichen Stadtform der Rücken gekehrt. Gleichzeitig steigt Berlin nicht ohne Schwierigkeiten zum Zentrum eines kleinen Königreichs auf und gewinnt schließlich während der Regentschaft Friedrichs II. an Bedeutung. Der frankophile Friedrich der Große verschafft seinem Land einen Platz im europäischen Machtgefüge. Er lässt sich vom französischen Beispiel inspirieren, um seiner Hauptstadt eine besondere städtebauliche Handschrift zu geben. Doch bis zur Französischen Revolution ist Paris Berlin stets einen Schritt voraus. Die unter Ludwig XVI. errichteten großzügigen Torbögen an den Außengrenzen der Stadt sind für Berlin zweifellos Vorbild für den Bau eines nationalen Symbols im Jahr 1788: des Brandenburger Tors. Diese Folge beschäftigt sich mit den großen Figuren des Absolutismus: Ludwig XIV., der mit königlichen Plätzen seine Macht in Paris zum Ausdruck bringt; Ludwig XV., dessen umstrittene Persönlichkeit sich in der nicht vollendeten Place Royale widerspiegelt; und Ludwig XVI., der als Erster Paris verschönern will. Auf deutscher Seite schafft Friedrich Wilhelm von Brandenburg, der Kurfürst des Heiligen Römischen Reiches, die Grundlagen für die spätere Blüte Berlins. Sein Sohn Friedrich III. tauscht das Kurfürstentum gegen den Königstitel. Ihm folgt der Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I., unter dem Preußen zur Militärmacht aufsteigt. In Berlin entsteht der Königsplatz, der spätere Platz der Republik. Unter Friedrich dem Großen wird das Land schließlich endgültig zu einer wichtigen Macht in Europa.

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