Menschenrechte – Interkultureller Blog des DFJW https://bloginterculturel.ofaj.org/de Interkulturelle Ausbildung, Sprache und neue Medien Wed, 25 Mar 2020 17:49:40 +0000 de-DE hourly 1 Ach, Europa! (10/10) Die Entdeckung des Friedens https://bloginterculturel.ofaj.org/de/ach-europa-10-10-die-entdeckung-des-friedens/ Wed, 25 Mar 2020 17:49:40 +0000 https://bloginterculturel.ofaj.org/fr/?p=4875 Weiterlesen ]]> Was soll man erwarten von einem Kontinent, der die Welt zweimal ins Chaos stürzte? Der Systemkampf, der Kalte Krieg zwischen Kommunismus und Kapitalismus bestimmt die Stimmung auch in Europa. Der Eiserne Vorhang wird zum Symbol der Teilung in Ost und West und trennt die Europäer 40 Jahre lang. Doch der Traum von Selbstbestimmung und Freiheit krempelt die Gesellschaften um, die Sehnsucht nach der Einhaltung der Menschenrechte und der Wunsch nach Bewegungsfreiheit einen den Kontinent. Ist das das Happy End für Europa? Nicht unbedingt. Bis heute ist der Kontinent Europa nicht perfekt, seine Bewohner sind sich nach wie vor nicht einig und zum Teil sogar zerstritten. Doch bei allen nationalen Alleingängen und einer gewissen Europaverdrossenheit ist das Europa von heute das beste, das es je gab.

 

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100 Projekte für den Frieden https://bloginterculturel.ofaj.org/de/100-projekte-fur-den-frieden/ Tue, 15 Jan 2019 16:51:14 +0000 https://bloginterculturel.ofaj.org/fr/?p=4447 Weiterlesen ]]> Im Sommer 2014 jährte sich der Ausbruch des Ersten Weltkrieges zum hundertsten Mal. Am 1. August 1914 entbrannte in Europa ein Krieg, in den weltweit eine große Anzahl an Ländern verwickelt war. Er brachte tiefgreifende Veränderungen der Gesellschaften und Staaten in Europa mit sich und legte den Grundstein für nachfolgende Konflikte und für den Aufstieg totalitärer Ideologien. Rund 30 Millionen Menschen waren von der « Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts » betroffen – sie starben, wurden verwundet oder litten unter den unmittelbaren Folgen für die Zivilbevölkerung.

Doch wer hätte am Beginn der Kriegswirren des vergangenen Jahrhunderts gedacht, dass 100 Jahre später die Bürgerinnen und Bürger dieser von Kriegen und Konflikten geplagten Region an der Zusammensetzung eines demokratisch gewählten gemeinsamen Europäischen Parlaments mitwirken können? Oder dass die neue politische Ordnung, die Union, auf die sich die Staaten Europas nach einem schmerzvollen Lernprozess geeinigt hatten, sogar mit dem Friedensnobelpreis für Frieden, Versöhnung, Demokratie und Menschenrechte ausgezeichnet würde?

Es scheint so, dass diese Errungenschaften heute in der Wahrnehmung vieler Menschen in Europa nicht mehr genug gewürdigt werden. Aber gerade in Zeiten der Europaverdrossenheit ermahnen die schmerzvollen Erinnerungen an die Katastrophen des 20. Jahrhunderts, dass nicht die Wiederbelebung von nationalen Konzepten die Zukunft Europas sein kann, sondern vielmehr die Stärkung der europäischen Identität und die Suche nach gemeinsamen Lösungen erstrebenswert sind.

Die Weiterentwicklung eines europäischen Bewusstseins und die Frage nach einer möglichen kollektiven Erinnerung, die eine transnationale Erinnerungskultur möglich macht und das Kennenlernen und Verstehen der unterschiedlichen nationalen Geschichtsbilder zur Voraussetzung hat, sind hierbei von zentraler Bedeutung – gerade bei den jüngeren Generationen, die die Kriegswirren und deren jahrzehntelang anhaltenden Folgen nie selbst miterlebt haben.

Auch in Deutschland und Frankreich sind der Erste Weltkrieg und dessen Folgen für Europa Gegenstand der Gedenkarbeit und zahlreicher Initiativen. Das DFJW wollte durch diese besondere Projektförderung junge Menschen, Träger der Jugend- und Bildungsarbeit sowie zivilgesellschaftliche Vereine und Verbände in Deutschland und Frankreich ermutigen, gemeinsam binationale und trinationale Projekte zu entwickeln, um jungen Menschen europäische Werte und deren länderübergreifende Bedeutung näher zu bringen und sich an dieser europäischen Gedenk- und Erinnerungsarbeit zu beteiligen.

Eingereicht werden konnten innovative und zukunftsweisende Projekte zu diesem Thema (z.B. Geschichtsaufarbeitung/Erinnerungsarbeit, Stärkung des europäischen Einheitsgedankens, deutsch-französische Spurensuche der Familien- oder Ortsgeschichte, Dialog zwischen den Generationen, Multimedia-Projekte, Publikationen, Forschungsprojekte,…). Zwei Aspekte sollten privilegiert werden: die Friedenserziehung und die Überlegung, mit welchen Instrumenten man Erinnerungsarbeit übermitteln kann.

Zielgrupp​e der Projekte: junge Menschen, Schülergruppen, Studenten, Multiplikatoren, (Heimat-)Forscher, Pädagogen…

Wie viele Projekte wurden berücksichtigt? Das DFJW hat über einen Zeitraum von 5 Jahren (2014-2018) insgesamt 100 Projekte zum Gedenken an 100 Jahre Erster Weltkrieg gefördert.

Die seit 2014 ausgewählten Projekte können Sie auf unserer interaktiven Plattform entdecken!
https://www.dfjw.org/youth-for-peace/100-jahre-nach-dem-ersten-weltkrieg-100-projekte-fur-den-frieden.html

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Digitales Lehrwerk „Extremismusprävention und interkulturelles Lernen“ https://bloginterculturel.ofaj.org/de/digitales-lehrwerk-extremismuspravention-und-interkulturelles-lernen/ Fri, 12 Oct 2018 14:43:53 +0000 https://bloginterculturel.ofaj.org/fr/?p=4370 Weiterlesen ]]> Die Anerkennung des Grundgesetzes und der Menschenrechte ist die Grundlage unserer liberalen demokratischen Gesellschaft. Politische und religiöse Extremisten sprechen dieser Grundlage ihre Gültigkeit ab und setzen stark vereinfachende und häufig menschenverachtende Dogmen und Weltbilder an ihre Stelle. Besonders Jugendliche sollen durch die Verbreitung von Propaganda in sozialen Medien, durch Musik und Videos angesprochen und für extremistische Ideen gewonnen werden. Schülerinnen und Schüler über Strategien von Extremisten aufzuklären und für ein demokratisches und tolerantes Zusammenleben zu begeistern, ist die beste Prävention gegen eine Radikalisierung – diesem Ziel sieht sich das Digitale Lehrwerk verpflichtet.

Die fünf Themenschwerpunkte widmen sich dabei den verschiedenen extremistischen Weltanschauungen, entlarven ihre Ideologien, zeigen auf wie sie versuchen besonders im Internet Jugendliche anzusprechen und animieren Schülerinnen und Schüler dazu, sich in einer demokratischen Gesellschaft zu engagieren und einzubringen.

Das Digitale Lehrwerk richtet sich an Lehrkräfte der Klassenstufe fünf bis zehn der Sekundarstufe I aller Schulformen und außerschulische Pädagogen. Einsatzmöglichkeiten bieten dabei die Fächer Politik, Ethik, Religion und Geschichte. Alle Materialien im Dossier stehen als freie Bildungsinhalte zur Verfügung. Sie können somit rechtssicher genutzt und angepasst werden.

https://www.lehrer-online.de/fokusthemen/extremismuspraeventation/do/digitales-lehrwerk-extremismuspraevention-und-interkulturelles-lernen/

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Kinderportal Frieden-fragen.de https://bloginterculturel.ofaj.org/de/kinderportal-frieden-fragen-de/ Thu, 28 Sep 2017 17:06:00 +0000 http://bloginterculturel.ofaj.org/fr/?p=4052 Weiterlesen ]]> Frieden-fragen.de ist ein Internetangebot für Kinder zu Fragen über Krieg und Frieden, Streit und Gewalt. Es gibt kindgerechte und ehrliche Antworten auf zentrale Fragen des Zusammenlebens. Das Angebot orientiert sich am Stand der wissenschaftlichen Diskussion und an Werten wie Frieden, Menschenrechte und Gewaltfreiheit.

Das Besondere ist, dass Kinder hier selbst ihre Fragen stellen können und binnen weniger Tage individuelle Antworten erhalten. Ihre persönliche Sichtweise können sie auch in Umfragen einbringen. Geschichten, Karten, Märchen, Bildergeschichten, Videos usw. ergänzen das Angebot.

Eltern, Lehrkräfte und pädagogisches Personal von Kindertageseinrichtungen finden in einem „Erwachsenenbereich“ pädagogische Hilfestellungen zum Umgang mit Kinderfragen, speziellen Ängsten oder Medienkonsum. Eine kommentierte Auswahl von Kinder- und Jugendbüchern gibt weitere Anregungen. Vorschläge für die Unterrichtsgestaltung runden das Angebot ab.
https://www.frieden-fragen.de

Frieden-Fragen.de bietet auch in sich geschlossene thematische Materialien für den Unterricht an:
Unterrichts- und Begleitmaterial
Hier finden Sie Materialien zum Einsatz im Unterricht und Hintergrundinformationen zu verschiedenen Themen
https://www.frieden-fragen.de/erwachsene.html

Materialien zum Thema Frieden
https://www.frieden-fragen.de/erwachsene/frieden.html

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Menschenrechte und Revolution https://bloginterculturel.ofaj.org/de/menschenrechte-und-revolution/ Tue, 26 Apr 2016 17:02:48 +0000 http://bloginterculturel.ofaj.org/fr/?p=3497 Weiterlesen ]]> Der Zusammenhang zwischen „Menschenrechten und Revolutionen“ steht auf der politischen Tagesordnung: In jüngster Zeit wurden wir Zeugen von Massenprotesten, Aufständen, Rebellionen und Revolutionen in der Ukraine, in Tunesien, Ägypten, Libyen oder Syrien, in denen der Bezug auf Menschenrechte mitunter eine zentrale, manchmal eine eher nebensächliche und – erstaunlich genug – gelegentlich auch gar keine Rolle spielte. In diesem Heft analysieren renommierte Autorinnen und Autoren verschiedenste menschenrechtliche Aspekte im Zusammenhang mit jüngeren und länger zurückliegenden Revolutionen.

James Ingram wendet sich zunächst aus Sicht der Politischen Philosophie den historischen „Wurzeln“ der Menschenrechte zu, die gemeinhin in den Revolutionen des 18. Jahrhunderts verortet werden. Jeanette Ehrmann kritisiert in ihrem Beitrag das akademisch gängige Bemühen, die Geschichte der Menschenrechte, ausgehend von der Amerikanischen und der Französischen Revolution, als einen linearen moralischen Fortschritt, bewirkt durch Europa und Nordamerika, zu präsentieren. Sie will dieses geläufige Narrativ der Menschenrechte korrigieren, indem sie die „verschwiegene“ Haitianische Revolution als wichtigen Bestandteil einer übergreifenden atlantischen Verfassungsrevolution ernst nimmt und damit ebenso als ein wirkmächtiges Gründungsmoment der politischen Moderne rekonstruiert.

Mareike Krajewski geht der Frage nach, inwiefern sich am Beispiel „revolutionären Handelns“ ein grundlegendes Problem zeigt, das im Grunde jedes politische Handelns betrifft: die Frage, wie revolutionäres Handeln in langlebigere Institutionen umgesetzt werden kann, ohne die ursprünglichen Ideen zu verraten. Nabila Abbas untersucht die Rolle, welche der politische Bezug auf Menschenrechte im Rahmen der tunesischen Revolution 2010/2011 gespielt hat, und Georg Lohmann stellt in seinem programmatischen Text die Frage, ob die Verwirklichung der sozialen Menschenrechte eine Revolution und/oder Reformen erfordern würde.

Autoren/Hrsg.: Tessa Debus, Elisabeth Holzleithner, Regina Kreide, Michael Krennerich, Karsten Malowitz, Arnd Pollmann und Susanne Zwingel (Hrsg.)

unter Mitarbeit von: Nabila Abbas, Jeanette Ehrmann, Tanja Hitzel-Cassagnes, James D. Ingram, Roland Jahn, Mareike Kajewski, Michael Krennerich, Georg Lohmann, Franziska Martinsen, Jessica Mosbahi

Erscheinungsjahr: 2015
Seitenzahl: 184
Reihe: zeitschrift für menschenrechte
Neuheiten: Neuerscheinung
Format: Broschur
21,80 €
http://www.wochenschau-verlag.de/menschenrechte-und-revolution.html

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